courage – Frauen & Finanzen // Wer vom Schönen begeistert und für Möglichkeiten offen ist, das eigene Anlageportfolio zu diversifizieren, kann sich mit Kunstinvestitionen befassen. Die wichtigsten Infos.
Auf der »Art Basel« schlug er zu. Brad Pitt kaufte sich das Gemälde »Etappe« von Neo Rauch, dem bekanntesten Vertreter der sogenannten Neuen Leipziger Schule. Vielleicht hängt das zwei mal drei Meter große Werk aus dem Jahr 1998 jetzt über seinem Sofa und ist mittlerweile das Dreifache wert? Man weiß es nicht. Solche Storys aus der Regenbogenpresse befeuern den Glauben, dass ein Investment in Kunst nur was für Superreiche ist. Bitte streichen. In Kunst investieren kann, wer ein Faible für Kunst hat.
Gemälde, Objekte, Grafiken – reale Kunstwerke kaufen
Irgendwo fängt jede und jeder mal an. Nur wo? »Ich empfehle allen, die in dem Bereich bis 10.000 Euro anlegen wollen, in eine Kunstakademie zu gehen«, sagt Dr. Ruth Polleit Riechert, Kunsthistorikerin und Autorin des Buches »Kunst kaufen«. Dort gibt es jedes Jahr Abschluss-Ausstellungen der Student:innen. »Beste Qualität zum fairen Preis.« Wer sich hier in eine Arbeit verliebt und handelseinig wird, sollte zuschlagen. »Sicher, das ist Spekulation«, stellt die Expertin klar, denn niemand könne vorhersehen, wie sich Künstlerinnen oder Künstler weiterentwickeln. »Doch am Werk werden Sie sich freuen und es besteht langfristig die Option auf Wertsteigerung.«
Wer gewinnbringender und zielgerichteter in ein eigenes Kunstobjekt investieren möchte, kann als Alternative Grafiken von international erfolgreichen, sogenannten Blue-Chip-Künstlern in Erwägung ziehen. »Geht es tatsächlich um Investment, muss es für das Kunstwerk eine transparente Preishistorie geben. Hierfür bietet es sich an, bei Auktionen nach Editionen von bekannten Künstlern zu schauen.« Dort könnten Interessierte Schnäppchen machen. »Werke mit einer Auflage sind keine Unikate und darum vom Preis her nicht so teuer. Langfristig werden sie aber auch nicht gleichermaßen an Wert steigen wie Unikate derselben Künstler.«
Drops, Token und Blockchain-Technologie – Kunst-Invest über Beteiligungen
Seit Jahren veröffentlicht das »Wall Street Journal« die profitabelsten Investitionen. 2018 haben die sogenannten Collectibles (Sammlerstücke) die Aktien und Anleihen überholt. Denn während der S&P 500 um 5,1 und der DAX um 18,3 Prozent fielen, konnten Personen, die zu Jahresbeginn in Assets wie Kunst oder Collectibles investiert haben, einen durchschnittlichen Gewinn von 10,6 Prozent verzeichnen. Doch da ist es wieder, das Bild im Kopf. Eine Plastik von Kaws oder ein Porsche, wer soll das bezahlen?
Zwei Fintechs wollen Sachwertanlagen für alle realisieren. Die Anbieter Timeless und Finexity ermöglichen Kleinanlegerinnen und ‑anlegern über die Blockchain Technologie in Kunst und Collectibles zu gehen. Bei Finexity sind sie ab 500 Euro und bei Timeless ab 50 Euro dabei. Unterschiede gibt es bei der Umsetzung. Bei Timeless werden Investierende zur Miteigentümerin bzw. zum Miteigentümer des Objekts. Bei Finexity werden die Sachwerte von Zweckgesellschaften gehalten, deren Gläubigerinnen die Investierenden werden.
Geld verdienen oder Gewinne erzielen Investorinnen und Investoren bei der Veräußerung des Collectibles durch das Unternehmen. Oder beim Handel der Token auf der hauseigenen Plattform der Unternehmen mit anderen Mitgliedern.
»Grundsätzlich finde ich die Blockchain-Technologie, die hinter NFTs steckt, großartig. Ähnlich wie die Erfindung der Druckpresse von Johannes Gutenberg bietet sie Künstlern endlose neue Möglichkeiten, für die Kreation, die Präsentation und den Verkauf. Zudem kann sie digitale und analoge Kunst fälschungssicher und handelbar machen«, sagt Expertin Ruth Polleit Riechert. »Wichtig ist, sich ganz genau das Kleingedruckte im Kaufvertrag durchzulesen: Bin ich Miteigentümer oder Gläubiger? Was passiert bei Insolvenz, Betrug und Fälschungsfällen? Zu welchem Preis wurde das Werk eingekauft und ist die versprochene Wertentwicklung realistisch? Wann und wo kann ich meinen Anteil verkaufen?«
Exklusive Kunstfonds
Laut einem Bericht von Art Basel und UBS aus dem Jahr 2020 ist der Kunstmarkt heute 64,1 Milliarden US-Dollar wert. Die Preise schwanken wie bei jedem anderen Markt auch und beeinflussen Gewinne oder Verluste. Es gibt einige exklusive Anbieter von Kunstfonds. Diese Unternehmen sind allerdings wählerischer bei der Klientel und teurer beim Einstiegspreis. (…)
Value Investing am Kunstmarkt
Beim Kauf von Kunst orientiert sich Ruth Polleit Riechert an der Anlagestrategie von Altmeister Warren Buffett, dem Value Investing. »Sie können zwar Kunst und Künstler nicht genauso wie Unternehmen analysieren, und es ist auch nicht möglich, die Zukunft fehlerfrei vorherzusagen, aber Buffetts Value-Investing-Ansatz hilft dennoch, um besser beurteilen zu können, ob es überhaupt sinnvoll ist, ein Kunstwerk zu kaufen«, schreibt sie in ihrem Buch »Kunst kaufen – den Kunstmarkt verstehen, Wissen aufbauen und klug investieren.« (…)
Wo kann ich Kunst verkaufen?
Das Bild hängt an der Wand, doch das Geld wird gebraucht. Stellt sich die Frage: Wo kann man Kunstwerke verkaufen? »Sollten Sie das Werk eines jungen Künstlers bei einer Galerie gekauft haben, fragen Sie dort nach, ob es wieder zurückgenommen wird«, erklärt Polleit Riechert. (…)
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von Ines Baur, courage
8. Juli 2022
Bei courage-online.de dreht sich alles rund um die Themenschwerpunkte Geld, Karriere und Lebenslust. Wir wollen Frauen motivieren, ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen, Karriereschritte zu wagen und sich persönlich weiter zu entwickeln.
BUCHTIPP
» Kunst kaufen «
Den Kunstmarkt verstehen, Wissen aufbauen und klug investieren
Ruth Polleit Riechert
270 Seiten, Paperback
ISBN: 978-3658336233
€ 24,99 (D) | E-Book: € 19,99
Springer Verlag
»Wer zu diesem Sachbuch aus dem Springer-Verlag greift, für den beginnt möglicherweise eine neue Sammelleidenschaft, die sich daraus begründet, wie sehr Kunst das Leben bereichern kann. Das Vergnügen und das Lernen beginnt mit der Lektüre dieses unterhaltsam geschriebenen, aber dennoch durchweg fachlich fundierten Buches, das Lust auf mehr macht. (…) Der Leser wird hier mit allem ausgestattet, um über Jahre hinweg Freude am Sammeln und Investieren in Kunst zu entwickeln.« Mehr lesen »
Dr. Oliver Everling
»Tolles Buch, fachkundig, unterhaltsam, auf den Punkt. Wer möchte da nicht Kunstsammler werden.«
Prof. Dr. Thomas Garms, Publizist und Chefredakteur
»Ein Must-have für jeden Sammler, Investor und Kunstliebhaber.« Prof. Dr. Roman Kräussl, Kunstmarktexperte an den Universitäten Luxemburg und Stanford
»Ruth Polleit Riechert liefert in KUNST KAUFEN wirklich alles, was man zum Thema wissen muss. Besonders zielführend ist das eigens entwickelte methodische Vorgehen – die Autorin nennt das die RPR ART® Methode. Mit diesen klar definierten sieben Schritten zum Kunstkauf gewinnt jeder Interessierte zunehmend Sicherheit in seinen Kaufkriterien; er lernt, Qualität einzuschätzen, erzielt realistische Preise, gerät nicht an Fälschungen und verhindert schlussendlich Fehlentscheidungen.« Petra Spiekermann
»Fachlich anspruchsvoller Inhalt, und trotzdem verständlich formuliert.«
Steffen Uttich, Geschäftsführer INBRIGHT Investment GmbH, ehem. FAZ-Journalist
GET INSPIRED: CHOOSE ART.
RPR ART // Dr. Ruth Polleit Riechert // Email: contact@rpr-art.com // Phone: +49 (0)6174-955694
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